GESCHICHTE DER KRAWATTE

Die Geschichte der Krawatte beginnt bei den Ägyptern. Im alten Ägypten trugen nur die, die sich zur höheren Schicht zählten krawattenähnliche Accessoires. Bei den Römern wurde eine Art Tuch (Focale genannt) wie eine Krawatte gebunden und als Hals beziehungsweise Stimmschutz verwendet. In militärische Uniformen wurde die Krawatte als wichtiger Bestandteil erst später eingebunden. In China ist der erste Nachweis auf krawattenähnliche Objekte bei den berühmten Terrakotta Soldaten, die das Grab von Shih Huang Ti bewachten, zu finden.
Historiker behaupten, dass die offizielle Geschichte der Krawatte aber erst im 17. Jahrhundert begann. Damals sollen kroatische Legionäre, die für den französischen König, Ludwig XIV, arbeiteten Krawatten getragen haben. Diese Kleidungsstücke nannten sie Hravatska. Die Franzosen verliebten sich in diese neue Mode und verbreiteten sie in ganz Europa. Die Krawatte entwickelte sich zum Statussymbol und Mode Accessoire. Jeder, der was von sich hielt, besaß eine Vielzahl von verschiedenen Modellen in allen vorstellbaren Farben und Stoffen. Damals schon taucht der Name Croatta beziehungsweise Krawatte auf.

Als die französische Revolution tobte, änderte sich die Aufgabe der Krawatte. Sie entwickelte sich von Mode Statement zu einem politischen Symbol. Die, die für die Revolution standen trugen schwarze Krawatten, die, die dagegen waren weiße.

Mit dem 18. Jahrhundert änderte sich der Geschmack der Krawattenträger. Man trug hauptsächlich nur noch grau, schwarz oder weiß, eher die breiten Varianten. Die Qualität des Stoffes, meist nur Seide war äußerst wichtig. Gegen Ende des 18. Jahrhunderts begann die Uniformierung der Mode und so gingen die extravaganten und auch oft exorbitanten Krawattenkreationen verloren.

Während der industriellen Revolution wurde die Krawatte zur Uniform der Angestellten. Die klassische Krawattenform, die wir auch heute noch kennen soll der Amerikaner Jesse Langsdorf in den 20er Jahren erfunden haben.

Dann zogen die wilden 60er ins Land und auf einen Schlag empfand man die Krawatte als spießig. Erst als die 68er immer älter wurden und ihren Lebensstil veränderten, wurde die Krawatte wieder salonfähig. Heute bezeichnen viele sie wieder als Statussymbol oder schlicht als Kleidungsstück, dass zum guten Umgang gehört.

Die Frauen sahen Krawatten nicht immer nur als praktisches Weihnachtsgeschenk für Ehemann, Freunde und Familie. In der Zeit der frühen Emanzipation trugen Frauen Krawatten um auf die Rebellion gegen die männliche Dominanz aufmerksam zu machen. Für sie waren die, von Frauen getragene Krawatten ein Symbol für die Gleichberechtigung.